Oratorium – die Texte

Elisabeth Kotauczek wählte das Zitat aus dem ersten Korinther-Brief „Tod wo ist dein Stachel“ und codierte den zweiten Teil: „Hölle/Scheol, wo ist dein Sieg“ in die dramatische Beschreibung eines Sturms am Meer, der das wilde Wogen des Lebens schlechthin beschreiben könnte, um. Sie bedient sich dabei des Mittels der lyrischen Prosa, die sie interaktiv mit dem Komponisten einsetzt, um Sprachrhythmus und Timing perfekt mit der Musik abzustimmen.

Im neunten Satz wird unter dem Titel: “Feuer und Schwert“ der Konflikt zwischen den Jenseitsvorstellungen und ihrer Manifestationen im Diesseits thematisiert. So entwickelt sich ein Läuterungsdrama in der Gestalt einer Selbstbefreiungsgeschichte, die aus dem chaotischen Dunkel – der Hölle, dem Hades, des Scheol – zum durchgeistigten Licht führt. Ein Befreiungs-Happy-End durch die Kunst, die Musik. Kunst als Therapeutikum.

Auszug aus dem Artikel Das Oratorium als Weltbildmaschine von Peter Kotauczek

Elisabeth Kotauczek

geb. Maierhofer, 1941 in Wien geboren, lebt in Breitenbrunn, Burg Hartenstein, St. Pierre (Var) und schreibt in Deutsch, Englisch und Französisch:

  • Novelle: „Jenny“ – a moving little dog story

  • Impulstexte, Libretto und Skript zu “Die Feuerblume”, Ballett von Kurt Schmid, Opus 351A

  • Liedertexte und Lyrik

Buchveröffentlichungen

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